Wo sonst Skateboards ihre Runden drehen, wurden nun Bauern gesetzt und Rochaden gespielt: Die Schachgemeinschaft (SG) Dortmund 1926 hatte für den Saisonauftakt zum Schnellschachturnier im Dietrich-Keuning-Haus geladen. Die Hitze am letzten Sommertag machte das Turnier zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.
Beim Auftakt der neuen Schachsaison waren die Skateboardhalle des Dietrich-Keuning-Hauses sehr voll: Etwa 150 Spieler kämpften in 35 Mannschaften hauptsächlich aus Dortmund, aber auch von außerhalb um die Plätze. Zu dem Schnellschachturnier der SG Dortmund waren auch Gäste zugelassen. „Es gibt verschiedene Kategorien wie Jugendmannschaften U18 und U12“, beschrieb Werner Wilfried Jentzsch vom Organisationsteam. Auch verschiedene Spielerklassen wie Verbandsliga, Verbandsklasse oder Verbandsbezirksliga wurden extra gewertet.
Die Teams traten in Vierer-Mannschaften gegeneinander an. „Zum Schluss wird anhand der Gesamttabelle bestimmt, wer in welcher Kategorie gewonnen hat“, erklärt Werner Wilfried Jentzsch. Gespielt wurde neun Runden nach dem Schweizer System.
Dass das Turnier in der Skateboardhalle stattfand, war eigentlich aus der Not geboren. „Wir waren eigentlich für die Agora eingeplant“, sagt Christian Goldschmidt von der SG Dortmund. „Es gab aber eine Doppelbelegung, weshalb wir ausweichen mussten.“ Trotz der Hitze war er aber darüber nicht unglücklich: „In der Agora soll es noch heißer sein“, meinte er schmunzelnd. Mit dem Turnier war er zufrieden: „Es ist eine angenehme Atmosphäre mit netten Leuten und ohne Stress.“
Der Veranstaltungsort kam bei einigen Teilnehmern gut an. „Mir gefällt der Ort, so kann man in den Pausen was machen“, meinte Kevin (13) mit Blick auf Halfpipes & Co. Seine Spiele hat das Mitglied der Schachfreunde Brackel teils gewonnen, teils verloren. Begonnen hat er mit dem Schachspielen bereits im Kindergarten. Geburtstagskind Dang Khoa (10, ebenfalls SF Brackel) findet es etwas zu heiß in der Halle. „Ich habe leider viele Runden verloren“, bedauert er.
Einer der ältesten Teilnehmer ist Gerhard Ziemek. Der 85-Jährige spielt bei SVG Marten-Bövinghausen und hat viel Spaß an dem Turnier. „In der Mannschaft hat man ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl“, freut er sich. „Das ist besser als alleine anzutreten. So muss man sich aufeinander abstimmen.“ Mit seinen Ergebnissen ist er zufrieden – „Ich kann noch gut mithalten“ –, ebenso mit der Organisation. „Eigentlich ist es etwas zu warm und etwas zu laut, aber das stört nicht zu sehr.“
Die Hitze sorgte aber nicht nur für reichlich Schweißperlen auf den Gesichtern der Spieler, auch die Technik stieß teilweise an ihre Grenzen. So lief der Computer ziemlich heiß und hielt grade so das Turnier durch. „Die Teilnehmer haben sich aber nicht über die Wärme beschwert“, zog Christian Goldschmidt ein positives Fazit. „Für die erste Ausrichtung lief es ganz gut.“ Die Schachgemeinschaft Dortmund will in Zukunft häufiger Turniere in Kooperation mit dem Dietrich-Keuning-Haus veranstalten und das Saisonauftaktturnier wird auch im nächsten Jahr wieder stattfinden. Komplette Endstände und Fotos finden sich unten auf dieser Seite.
Gewonnen hat am Ende die Mannschaft vom Dortmunder Zweitligisten SC Hansa. Auf den zweiten Platz kamen die SF Brackel. Dritter wurden die Gäste aus Oberhausen, die am Spitzenbrett mit der leibhaftigen Schachlegende Vlastimil Hort antraten.
Beste Verbandsligamannschaft: SF Brackel II
Beste Verbandsklassenmannschaft: SU Annen
Beste Verbandsbezirksligamannschaft: SC Hansa III
Jugend U18: SF Brackel IV
Jugend U16: SF Brackel V
Jugend U14: SV Unna II
Jugend U12: SF Brackel VI
Einzelsieger:
Bester Einzelspieler: Lando Korten (SF Brackel, 8 Punkte)
Beste Einzelspielerin: Andrea Schmidt (Elberfeld, 8 Punkte)
Bester Dortmunder: Frank Karger (Hansa)
Bester Bezirksligaspieler: Li Yin (Hansa)
Bester Bezirksklassenspieler: Dennis Schulz (Rochade Eving)
Beste Kreisligaspielerin: Mareike Wastian (SF Brackel)